Geschichte

Am. 19. Juni 1920 wird der VSS als Ver­band der schweiz­erischen Stu­den­ten­schaften in Zürich gegrün­det. Grün­dungsmit­glieder sind die Studieren­den­schaften der ETHZ, der Han­dels-Hochschule St. Gallen, der Uni­ver­sitäten Neuen­burg und Zürich sowie die Fed­er­azione Gio­liardi­ca Tici­nese, die Vertre­tung der ital­ienis­chsprachi­gen Studieren­den. Die Studieren­den­schaft der Uni­ver­sität Basel ist an der Grün­dungsver­samm­lung eben­falls vertreten, wird aber erst 1923 VSS-Mit­glied. Grün­dung­spräsi­dent ist Her­mann Fietz, das Vizeprä­sid­i­um beste­ht aus Mar­guerite Rosé­da und Achille Fumagalli.
Der VSS nimmt 1921 zum ersten Mal am Jahreskongress der Con­fédéra­tion inter­na­tionale des étu­di­ants (CIE) teil. Kurz darauf wird er als Mit­glied in die CIE aufgenom­men. Die 1919 von der franzö­sis­chen Studieren­den­schaft ins Leben gerufene Organ­i­sa­tion liess zu Beginn nur Studieren­den­schaften aus den Entente-Staat­en zu, erst 1921 auch solche aus neu­tralen Staaten.

Am 1. Okto­ber 1922 öffnet das Sana­to­ri­um für tuberku­losekranke Hochschu­lange­hörige in Leysin (VD). Das Sana­to­ri­um wird durch eine Stiftung geführt. Das Sana­to­ri­um selb­st ist bis 1961 in Betrieb, dann wird es aufgelöst, weil nur noch drei Patient*innen behan­delt wer­den. Die betreibende Stiftung beste­ht aber auch danach: Ab 1961 ver­wal­tet sie ein­fach ihr Ver­mö­gen und gibt den Ertrag zugun­sten tuberku­losekranker Hochschu­lange­höriger aus. Der VSS ist als Mit­be­grün­der im Stiftungsrat vertreten, bis sich 2018 auch die Stiftung auflöst.

Der VSS untern­immt seine erste Stu­di­en­reise; sie führt nach Frankre­ich. Neben Tre­f­fen mit Vertr­ern der Paris­er Studieren­den­schaft (Asso­ci­a­tion générale des Etu­di­ants de Paris) und dem Besuch der touris­tis­chen Sehenswürdigkeit­en der franzö­sis­chen Haupt­stadt, besichti­gen die Schweiz­er Studieren­den auch die kriegs­versehrten Gebi­ete Ost­frankre­ichs. In den fol­gen­den Jahren macht der VSS weit­ere Reisen in diverse andere Län­der, wobei diese bald offen als touris­tis­ches Ange­bot – gün­stige Ferien­reisen für Schweiz­er Studierende – bewor­ben werden.

Aus den Sek­tio­nen: Die Jus-Stu­dentin Helene Siegfried ist Vizepräsi­dentin der Stu­den­ten­schaft der Uni­ver­sität Zürich. Die SUZ übern­immt damit eine Pio­nier­rolle: An der Uni­ver­sität Bern wird die erste Frau* 1940 in den SUB-Vor­stand gewählt, in der HSG-Studieren­den­schaft gar erst 1964. 
Der VSS ver­sucht, das wis­senschaftliche Hochschulki­no zu fördern, was sich aber als schwierig herausstellt. 

Die Studieren­den­schaft der Uni­ver­sität Bern (SUB) grün­det sich und tritt sofort dem VSS bei. Die öffentlichrechtliche Vere­ini­gung mit oblig­a­torisch­er Mit­glied­schaft erset­zt den pri­va­trechtlichen Ver­band der Bernischen Stu­den­ten­schaft (VSS-Mit­glied seit 1921), der nur einen Teil der Bern­er Studieren­den vertreten hat. Die SUB gehört dem VSS sei­ther unun­ter­brochen an. Eben­falls 1925 tritt die im Vor­jahr gegrün­dete AGE Genf bei und wird somit die zweite welsche Studieren­de­nor­gan­i­sa­tion im VSS.
Die Freiburg­er Studieren­de­nor­gan­i­sa­tion Acad­e­mia tritt dem VSS bei. Die katholisch-kon­ser­v­a­tive Studieren­den­schaft kann ihre ursprünglichen Bedenken – der VSS sei freisin­nig-protes­tantisch dominiert und habe sozial­is­tis­che Ten­den­zen – überwinden. 
Im Som­mer 1927 gibt der VSS zusam­men mit der Schweiz­erischen Zen­tral­stelle für Hochschul­we­sen und der Nationalen Vere­ini­gung Schweiz­erisch­er Hochschul­dozen­ten die erste Aus­gabe der Schweiz­erischen Hochschulzeitung her­aus. Die Schweiz­erische Hochschulzeitung wird bis 1970 weitergeführt. 

Der VSS schafft sein eigenes Sportamt. Bere­its zu Beginn der 1920er-Jahre bekun­det der VSS seine Unter­stützung für die kör­per­liche Aus­bil­dung und sportliche Erziehung von Studierenden. 



Aus den Sek­tio­nen: Der VSETH feiert sein 50-jähriges Jubiläum. Mit Grün­dungs­jahr 1878 ist der VSETH (ursprünglich Vere­in der Poly­tech­niker) deut­lich älter als die Universitätsstudierendenschaften. 
Im Som­mer 1929 organ­isiert der VSS zum fün­ften Mal Arbeit­skolonien. In den 1925 erst­ma­lig durchge­führten Arbeit­skolonien leis­ten Stu­den­ten – und 1931 zum ersten Mal Stu­dentin­nen – frei­willige Ein­sätze in Schweiz­er Bergge­bi­eten. 1928 grün­det der VSS schliesslich das Amt für Arbeit­skolonien, das bis in die Mitte der 1950er-Jahre besteht. 


Der VSS organ­isiert die II. Akademis­chen Welt-Win­ter­spiele, die vom 4. bis 12. Jan­u­ar 1930 in St. Moritz stat­tfind­en. An den Wet­tkämpfen nehmen 300 (auss­chliesslich männliche) Sportler aus 14 Natio­nen teil. 1935 organ­isiert der VSS ein weit­eres Mal die Spiele in St. Moritz. 

Der tur­nus uni­ver­si­taire, der Dachver­band der Lau­san­ner Verbindun­gen, wan­delt sich im Früh­jahr 1931 in eine Studieren­den­schaft (asso­ci­a­tion générale des étu­di­ants) um, die dem VSS sogle­ich beitritt. Somit ver­tritt der VSS sämtliche Studierende aller uni­ver­sitären Hochschulen der Schweiz. 

Aus den Sek­tio­nen: Um 1930 hat­ten viele Studierende recht­sex­treme Sym­pa­thien. Die wichtig­ste faschis­tis­che Partei der Schweiz, die Nationale Front, wurde von Zürcher Stu­den­ten­funk­tionären gegrün­det. Unten ste­hend ein Foto der damals fron­tis­tis­chen SUZ-Zeitschrift Zürcher Stu­dent von 1931.

In der Zwis­chenkriegszeit stellt der VSS die C.I.E.-Karten aus, die inter­na­tionalen Studieren­de­nausweise, mit denen Studierende in allen C.I.E.-Mitgliedsländern diesel­ben Vergün­s­ti­gun­gen erhal­ten wie die lokalen Studierenden. 
Ab Mitte der 20-er Jahre führen Schweiz­er Studieren­den­schaften zahlre­iche Geld­samm­lun­gen zugun­sten eines Schweiz­er­haus­es in der Cité uni­ver­si­taire in Paris durch. 1933 kann schliesslich der Pavil­lon Suisse vom Architek­ten Le Cor­busier eröffnet wer­den. Noch heute hat der VSS einen Sitz in der Auswahlkom­mis­sion, welche die Bewer­bun­gen um ein Zim­mer im Pavil­lon Suisse prüft. 
Der VSS verurteilt die Ermor­dung von Fritz Beck, Grün­der des Münch­n­er Stu­den­ten­haus­es und führende Per­sön­lichkeit der Stu­den­ten­hil­fe Deutsch­lands, im Rah­men des Röhm-Putschs. Der VSS benen­nt dabei die nation­al­sozial­is­tis­che Täter­schaft nicht expliz­it, son­dern drückt vielmehr dem «Reichs­führer der Deutschen Stu­den­ten­schaft» sein Beileid aus. Eben­falls in Reak­tion auf diese Ermor­dung beschliesst der VSS ein Teil­nah­me­ver­bot für deutsche Studieren­den an den Arbeit­skolonien, woge­gen die Stu­den­ten­schaft der Uni­ver­sität Zürich erfol­g­los protestiert.
In der Weltwirtschaft­skrise geht erst­mals die Angst vor «akademis­ch­er Arbeit­slosigkeit» um. Die «Forderun­gen der stu­den­tis­chen Jugend», wie sie etwa auch in Sitzun­gen des Amts für Stu­den­ten­hil­fe des VSS disku­tiert wer­den, muten aus heutiger Sicht teil­weise befremdlich an: «Strik­te Her­ab­set­zung der der zu den Stu­di­en zuge­lasse­nen Mit­telschüler» ein­er­seits, «Mass­nah­men gegen das Dop­pelver­di­ener­tum, besser­er Schutz akademis­ch­er Grade, Her­ab­set­zung des pen­sion­spflichti­gen Alters bei öffentlichen Beam­tun­gen» anderseits.

Aus den Sek­tio­nen: Der spätere Bun­desrat Hans-Peter Tschu­di ist Präsi­dent der Basler Studieren­den­schaft. Die Wahl eines sozialdemokratis­chen Präsi­den­ten zeigt den (nicht nur in Basel) zunehmenden Wider­stand gegen die recht­sex­tremen Ten­den­zen in der Studierendenschaft. 
In Bern find­et im Dezem­ber 1936 die 17. VSS-Gen­er­alver­samm­lung statt. Am son­ntäglichen Ban­kett nimmt Bun­desrat Mot­ta höch­st­per­sön­lich teil. Der langjährige Aussen­min­is­ter ist bere­its seit Mitte der 1920er-Jahre Ehren­präsi­dent des VSS. 

Mehrere Studieren­den­schaften beteili­gen sich 1936, 1937 und 1938 an «Hochschul­wochen für geistige Wehrbere­itschaft» bzw. «für Lan­desvertei­di­gung». Der VSS ist Mit­glied der Schweiz­erischen Wehrak­tion.

Ein Anschlag am schwarzen Brett der Uni­ver­sität Berlin löst in den Schweiz­er Studieren­de­nor­gan­i­sa­tio­nen einen Sturm der Entrüs­tung aus. Dieser informierte darüber, dass der deutsche Staat «ein­satzbere­it­en» (d.h. poli­tisch zuver­läs­si­gen) deutschen Studieren­den bei einem Aus­tauschse­mes­ter in der Schweiz zahlre­iche Vergün­s­ti­gun­gen und Priv­i­legien gewährt. Die VSS-Gen­er­alver­samm­lung beauf­tragt den Vor­stand, beim eid­genös­sis­chen Aussende­parte­ment zu inter­ve­nieren. Dieses wiegelt indes ab.
VSS nimmt an der Lan­desausstel­lung in Zürich teil. Er gestal­tet im Hochschul­pavil­lon eine Wand, welche die «Welt des Stu­den­ten» darstellt, und organ­isiert auch einen Tag des Schweiz­er Stu­den­ten.
Im Früh­jahr 1940 sam­melt der VSS in ein­er grossan­gelegten Aktion Geld zugun­sten der kriegsnotlei­den­den Studieren­den in Europa. Eine weit­ere Hil­f­sak­tion gilt in Not ger­ate­nen nor­wegis­chen, lux­em­bur­gis­chen und hol­ländis­chen Studieren­den in Zürich. Weit­ere Spenden­samm­lun­gen fol­gen während des Weltkriegs; 1942 ruft der VSS dafür die Schweiz­erische Hil­f­sak­tion für Kriegsnotlei­dende Stu­den­ten ins Leben. 

Aus den Sek­tio­nen: Bei der Volksab­stim­mung über den oblig­a­torischen mil­itärischen Vorun­ter­richt spricht sich die Basler Stu­den­ten­schaft für ein Ja aus – die Empfehlung löst Diskus­sio­nen über die poli­tis­che Neu­tral­ität aus. Gle­ichzeit­ig stim­men 90 Prozent der Zürcher Studieren­den dafür, dass «Leibesübun­gen» für Studierende oblig­a­torisch werden.
Der VSS tritt aus der Con­fédéra­tion inter­na­tionale des étu­di­ants (CIE) aus, die de fac­to bere­its nicht mehr existiert. Stattdessen bemüht sich der VSS um bilat­erale Beziehun­gen – so reist eine Del­e­ga­tion nach Finn­land und Schwe­den. Der VSS sucht jedoch auch den Kon­takt mit den faschis­tis­chen Studieren­de­nor­gan­i­sa­tio­nen Deutsch­lands und Italiens.
In seinen öffentlichen Äusserun­gen vertei­digt der VSS Staat und Gesellschaft der Schweiz. So hat sich die VSS-Gen­er­alver­samm­lung bere­its im Dezem­ber 1941 von einem «antikom­mu­nis­tis­chen Man­i­fest» des nation­al­sozial­is­tis­chen Bun­des nation­al­is­tis­ch­er Schweiz­er Studieren­den dis­tanziert, in dem dieser namens eines «Grossteils der Schweiz­er Stu­den­ten» eine noch stärkere Anpas­sung an die Achsen­mächte gefordert hat. Im Okto­ber 1942 drückt die VSS-Gen­er­alver­samm­lung der Schweiz­er Presse «in einem Augen­blick, in dem sie Gegen­stand ern­ster Angriff» ist, ihre Unter­stützung aus.

Aus den Sek­tio­nen: In Bern wird an der Gesellschaft­strasse 2 ein Stu­den­ten­heim mit Men­sa, Lesesaal sowie Arbeits- und Sitzungsz­im­mer für die SUB eröffnet. Eine langjährige und für die Zwis­chenkriegszeit typ­is­che stu­den­tis­che Forderung wird erfüllt.
Der VSS eben­so wie viele sein­er Mit­glieder sol­i­darisieren sich mit von den Nazis ver­fol­gten Ange­höri­gen der Uni­ver­sität Oslo.
Die Studieren­den wer­den zu einem oblig­a­torischen Land­di­enst aufge­boten, um bei der Ernte zu helfen. Der VSS ist kri­tisch. Es kommt zu ein­er medi­alen Polemik zwis­chen dem zuständi­gen Bun­de­samt und dem VSS.
Der Bun­desrat lehnt die VSS-Forderung ein­er «Stu­di­en­aus­fal­lver­sicherung» für wehr­di­en­stleis­tende Studierende ab. Die Studieren­den­schaften protestieren flächen­deck­end, sie sehen das stu­den­tis­che Engage­ment im Aktiv­di­enst nicht genü­gend gewürdigt
In der Nachkriegszeit ste­hen inter­na­tionale Kon­tak­te hoch im Kurs: Zusam­men mit aus­ländis­chen Studieren­den­schaften ver­mit­telt der VSS in sehr grossem Umfange Studieren­de­naus­tausche zwis­chen der Schweiz und fast allen Län­dern Europas.
Der VSS ist sich unsich­er, ob er sich der ein Jahr zuvor gegrün­de­ten Inter­na­tion­al Union of Stu­dents (IUS) anschliessen soll: Im Juni 1947 genehmi­gen die Sek­tio­nen den Beitritt unter Vor­be­hal­ten. Bere­its im August beschliesst der VSS jedoch, sich wieder zurück­zuziehen, nach­dem klar wird, wie stark der Ein­fluss kom­mu­nis­tis­ch­er Studieren­de­nor­gan­i­sa­tio­nen in der IUS wirk­lich ist.
An der Gen­er­alver­samm­lung im Novem­ber 1948 wird erst­mals seit der Grün­dungsvizepräsi­dentin Rosé­da wieder eine Frau in den engeren Vor­stand gewählt: Char­lotte Kissling, eine Jus-Stu­dentin, wird die Aktu­ar­in. Auch in den erweit­erten Vor­stand wer­den an dieser Ver­samm­lung zwei Frauen gewählt, näm­lich als Ver­ant­wortliche des Amts für Stu­den­ten­hil­fe und des Presse­di­en­sts. Für den Presse­di­enst ist das keine Neuheit, denn bere­its 1946 und 1947 wurde jew­eils eine Stu­dentin für dieses Amt gewählt. Bis eine Frau im VSS an der (alleini­gen) Spitze ste­ht, dauert es noch eine Weile: 1986 ist die ETH-Stu­dentin Bar­bara Schulz VSS-Präsidentin.
Der VSS ver­legt seine Dis­ser­ta­tion­szen­trale an die Uni­ver­sität Freiburg. Die Dis­ser­ta­tion­szen­trale bezweckt, eine voll­ständi­ge Liste aller schweiz­erisch­er Dis­ser­ta­tio­nen zu führen, damit das­selbe The­ma nicht verse­hentlich dop­pelt gewählt wird. 
Am 17. Juni 1950 reicht der VSS seinen Antrag für einen Stipen­di­en- und Dahrlehens­fonds für Studierende an Hoch- und Mit­telschulen ein. Zugrunde liegt die Fest­stel­lung, dass die vergebe­nen Stipen­di­en mit den steigen­den Studieren­den­zahlen und der zunehmenden Ver­teuerung der Leben­skosten nicht mithal­ten. Der Vorschlag sieht vor, jährlich 1.2 Mil­lio­nen Franken für Stipen­di­en zur Ver­fü­gung zu stellen. Dabei sollen die Studieren­den sel­ber mit je 7 Franken pro Semes­ter zum nationalen Stipen­di­en­fonds beitragen. 
Wie im Vor­jahr vom VSS beschlossen, begin­nen die Studieren­den­schaften wieder eigene stu­den­tis­che Buchverkauf­sstellen aufzubauen, nach­dem Verträge mit dem Buch­händlerver­band über den Studieren­denra­batt scheit­erten. Es han­delt sich um einen Dauerkon­flikt, der schon vor Grün­dung des VSS begann und bis in die 70er-Jahre andauern sollte.

Aus den Sek­tio­nen: Einige Studierende brechen in die Redak­tion­sräum­lichkeit­en der offiziellen Zeitung der Gen­fer Studieren­den­schaft ein und druck­en eine eigene Num­mer um so geplante Artikel kom­mu­nis­tis­ch­er Studieren­der zu ver­hin­dern. In der Deutschschweiz wären solche Artikel von vorn­here­in undenkbar gewesen.
Seit eini­gen Jahren tre­f­fen sich west­liche Studieren­de­nor­gan­i­sa­tio­nen, darunter auch der VSS, regelmäs­sig zu eige­nen Kon­feren­zen (Inter­na­tion­al Stu­dent Con­fer­ence, ISC). Nun erhält die ISC auch ein eigenes Sekre­tari­at. Ende 60er-Jahre geht die ISC unter, nach­dem die Finanzierung durch die amerikanis­che CIA bekan­nt wird.
Die erste Aus­gabe der presse uni­ver­si­taire romande erscheint. Sie soll als gemein­same Studieren­den­zeitschrift die Einzelpub­lika­tio­nen der Westschweiz­er VSS-Sek­tio­nen ersetzen. 

In Zürich find­et von 20.–23. Okto­ber 1954 die 5. Inter­na­tionale Stu­den­ten­reisekon­ferenz (Trav­el Con­fer­ence, TC) statt, organ­isiert vom Aus­lan­damt des VSS. Über 70 Delegierte aus 17 Län­dern tre­f­fen sich im Zun­fthaus zum Rüden. The­men sind u.a. transat­lantis­che Stu­den­ten­flüge, eine inter­na­tionale Stu­den­ten­ver­sicherung, die seit 1954 von der TC her­aus­gegebene inter­na­tionale Studieren­den-Legit­i­ma­tion­skarte sowie die Genehmi­gung ein­er (vom VSS erar­beit­eten) Liste von «stu­dent hostels».
Zwei VSS-Funk­tionäre, darunter der Präsi­dent, reisen nach Prag zur kom­mu­nis­tisch dominierten Inter­na­tion­al Union of Stu­dents (IUS) und sor­gen damit für einen Medi­en­skan­dal. Der VSS dis­tanziert sich, die Reise sei nicht abge­sprochen gewesen.
Angesichts der Nieder­schla­gung des ungarischen Auf­s­tands organ­isieren der VSS und seine Mit­glieder umfan­gre­iche Hil­f­sak­tio­nen, ins­beson­dere zur Unter­stützung geflüchteter Studierender.
Der VSS spricht sich nicht nur gegen die Repres­sion kom­mu­nis­tis­ch­er Regierun­gen aus, son­dern auch gegen jene rechter Dik­taturen und europäis­ch­er Kolo­nialmächte: So sol­i­darisiert er sich mit jenen südafrikanis­chen Studieren­den, welche die «Rassen­tren­nung» des Apartheid-Regimes ablehnen und erk­lärt der Vere­ini­gung mus­lim­is­ch­er Studieren­der Alge­riens seine Sym­pa­thie, nach­dem die franzö­sis­che Polizei deren Gen­er­alsekretär Mohammed Khemisty ohne Angabe eines Grun­des ver­haftet hat.
In den 50er- und 60er-Jahren prägt ein Dauerkon­flikt zwis­chen West- und Deutschschweiz den VSS. Die franzö­sis­chsprachi­gen Sek­tio­nen waren den deutschschweiz­er Sek­tio­nen auf dem «Weg nach links» immer ein paar Jahre voraus.
Die VSS-Delegierten­ver­samm­lung lock­ert ihre Neu­tral­ität ein biss­chen: Die Vertre­tung des VSS in der (prow­est­lichen) Inter­na­tion­al Stu­dent Con­fer­ence darf sich neu auch in «poli­tis­chen Debat­ten» zu Wort melden. Jedoch sind die Del­e­ga­tio­nen nach wie vor gehal­ten, sich bei allen Res­o­lu­tio­nen mit «poli­tis­chem Charak­ter» zu enthalten.

Aus den Sek­tio­nen: Die AGE­Poly, die Studieren­de­nor­gan­i­sa­tion der ETH Lau­sanne (damals noch EPUL), tritt dem VSS bei.
An der VSS-DV in Lugano kann die Spal­tung des Ver­ban­des zwis­chen Deutsch- und Westschweiz durch einen umfassenden Kom­pro­miss ver­hin­dert wer­den. Wichtig­stes Ele­ment: Der Geschäftssitz wird nach Bern verlegt.
Der Jahreskongress des VSS nimmt ein­stim­mig eine Res­o­lu­tion zur all­ge­meine Ori­en­tierung der inter­na­tionalen Poli­tik des VSS an. Darin heisst es: «Der VSS anerken­nt die Berech­ti­gung der Kämpfe für nationale Unab­hängigkeit und wirtschaftliche Befreiung. Dies […] bein­hal­tet eine Verurteilung des Total­i­taris­mus in all seinen For­men, von denen der inter­na­tionale Kom­mu­nis­mus, der Faschis­mus der Kolo­nial­is­mus die offen­sichtlich­sten Aus­prä­gun­gen sind, eben­so wie der Aus­beu­tung von Völk­ern durch andere».
Grün­dung des Schweiz­erischen Stu­den­ten­reise­di­enst (SSR) als selb­ständi­ge Genossen­schaft des VSS und mehrerer Studieren­den­schaften. Der SSR organ­isiert Reisen für Studierende, eine Auf­gabe, die zuvor das Aus­lan­damt des VSS aus­ge­führt hat. 



Aus den Sek­tio­nen: Die Action syn­di­cale uni­ver­si­taire (ASU) übern­immt die Kon­trolle der AGE Genf. Der «syn­di­cal­isme étu­di­ant» ver­ste­ht die Studieren­den als Arbei­t­ende und fordert ein gew­erkschaftlichere Ori­en­tierung der Studieren­den­poli­tik. Ab 1967 wird sich die ASU aus der AGE zurückziehen und der insti­tu­tionellen Studieren­den­poli­tik zunehmend kri­tisch gegenüber stehen. 
Der VSS gibt seine Boykot­thal­tung gegenüber der kom­mu­nis­tisch geprägten Inter­na­tion­al Union of Stu­dents (IUS) auf. Die Gen­er­alver­samm­lung gibt dem VSS-Vor­stand vielmehr den Auf­trag, sicherzustellen, dass VSS-Vertreter*innen jew­eils als Beobachter*innen an Ver­anstal­tun­gen der IUS teilnehmen.
Der VSS pub­liziert anlässlich der Lan­desaustel­lung 64 eine Broschüre mit dem Titel Stu­den­ten, Uni­ver­sität, ihre Zukun­ft. Darin argu­men­tiert er, ein mas­siv­er Aus­bau der Hochschulen sei eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Die Hochschulen müssten sich dazu demokratisieren und für weit­ere Kreise öff­nen. Die wichtig­ste Reserve an ungenutzter Intel­li­genz und Energie bilde­ten die Frauen. Bun­desrat Tschu­di (sel­ber ehe­ma­liger Studieren­den­funk­tionär) lobt in seinem Geleit­wort den „Geist pos­i­tiv­er Auf­bauar­beit“, den diese Broschüre auszeichne.

Aus den Sek­tio­nen: Die Basler Studieren­den­schaft organ­isiert ein Protest-Pick-Nick für den Bau ein­er Men­sa – neue poli­tis­che Aktions­for­men hal­ten langsam Einzug. 
Der VSS führt in St. Gallen die 1. Schweiz­er Stu­den­tenthe­ater­wochen durch. Dabei führen die stu­den­tis­chen The­atertrup­pen der Uni­ver­sitäten St. Gallen Freiburg, Zürich, Lau­sanne, Basel, Genf und Bern ver­schiedene Stücke auf.



Aus den Sek­tio­nen: Fast 2000 Studierende demon­stri­eren in Freiburg für eine neue Men­sa, mehr Wohn­raum und gegen die all­ge­meine „hochschulpoli­tis­che Pas­siv­ität“ der Kan­ton­sregierung. Die Freiburg­er Studieren­den­schaft betont aber, die Aktion richte sich nicht gegen den «katholis­chen Charak­ter» ihrer Universität.
Der VSS fordert vom Bund 100 Mil­lio­nen Soforthil­fe für die Hochschulen. Der Aufruf ste­ht im Kon­text der «Bil­dung­sex­plo­sion» der 60er-Jahre, als die Studieren­den­zahlen stark steigen und sich die Uni­ver­sitäten in Rich­tung ein­er bre­it­eren Mit­telschicht öffnen.
VSS-Vor­stand ist kein reines Ehre­namt mehr. Gemäss Beschluss der VSS-Gen­er­alver­samm­lung wer­den vol­lamtliche Vor­standsmit­glieder neu mit monatlich 900 Franken entschädigt, nebe­namtliche mit monatlich 300 Franken. Heute wären dies teuerungs­bere­inigt (Jahresin­dex 2019) 2920 resp. 973 Franken. Finanziert wird die Reform durch eine Ver­dop­pelung der Sektionsbeiträge. 

Aus den Sek­tio­nen: Die Studieren­den­schaft der Uni­ver­sität Zürich (SUZ) gerät durch die Ver­dop­pelung der VSS-Beiträge in Schwierigkeit­en – die Zürcher Studieren­den lehnen es in ein­er Urab­stim­mung näm­lich ab, dafür höhere Semes­ter­beiträge zu entrichten.

Der VSS organ­isiert im Jan­u­ar ein Sem­i­nar zur Demokratisierung der Hochschule. Vertreter*innen der Hochschulen, der Parteien, der Indus­trie, der Behör­den sowie Soziolog*innen und Pädagog*innen disku­tieren die zen­trale Frage, warum einkom­menss­chwache Per­so­n­en an den Hochschulen unter­repräsen­tiert sind und wie dieser Zus­tand behoben wer­den könnte.

Aus den Sek­tio­nen: Bei ein­er Urab­stim­mung stim­men die Studieren­den der Uni Zürich im Mai 1968 deut­lich für den Verbleib der SUZ im VSS (1113 ja, 193 nein). 
Im Juni 1969 kommt es zur Abstim­mung über das neue ETH-Gesetz, gegen das der VSS und der VSETH im Vor­jahr das Ref­er­en­dum ergrif­f­en haben: das Ref­er­en­dum ist erfol­gre­ich und neue ETH-Gesetz wird abgelehnt. Grund für das Ref­er­en­dum ist, dass das Gesetz keine stu­den­tis­che Mitbes­tim­mung vorsieht.



Aus den Sek­tio­nen: Unter anar­chosyn­dikalis­tis­chem Ein­fluss beschliessen die Studieren­den­schaften von Genf und Lau­sanne ihre Selb­stau­flö­sung. Die Neuen­burg­er Studieren­den­schaft FEN tritt ihrer­seits aus dem VSS aus. Die franzö­sis­chsprachige Schweiz ist im VSS für mehr als ein Jahrzehnt nur noch durch die AGEPOLY (ETH Lau­sanne) sowie die zweis­prachige AGEF aus Freiburg vertreten.
Gemein­sam mit der Arbeits­ge­mein­schaft für die akademis­che Berufs- und Stu­di­en­ber­atung pub­liziert der VSS die Infor­ma­tion­ss­chrift Schweiz­er Stu­di­en­führer. Dieser ver­schafft Über­sicht über die ver­schiede­nen Hochschulen und Studiengänge.
Zwei VSS-Vertreter drin­gen in die Sitzung die Schweiz­erische Hochschul­rek­torenkon­ferenz ein, in der diese hin­ter ver­schlosse­nen Türen über The­men wie den Numerus Clausus oder die opti­male Anzahl Studieren­der disku­tiert. Der VSS-Vor­stand kri­tisiert, dass die Entschei­de gemäss den Bedürfnis­sen der Pri­vatwirtschaft gefällt und dabei die «Mit­tel- und Grund­schicht­en empfind­lich [getrof­fen]» würden.

Aus den Sek­tio­nen: Im Basler Studieren­den­par­la­ment beste­ht eine linke Mehrheit, dominiert von der Studieren­de­nor­gan­i­sa­tion der kom­mu­nis­tis­chen POB (POCH). Zwar hat es schon seit 1969 linke Vorstände gegeben, in der Leg­isla­tive waren die Mehrheitsver­hält­nisse aber bish­er unklar. Im sel­ben Jahr stim­men die Basler Studieren­den in ein­er Urab­stim­mung aber auch dafür, ihre Organ­i­sa­tion solle weit­er «poli­tisch neu­tral» sein. 
Der VSS reicht im Mai 1972 seine erste Stipen­di­enini­tia­tive ein. Sie fordert elter­nun­ab­hängige, rück­zahlbare Stu­di­en­bei­hil­fen gemäss dem soge­nan­nten «Lau­san­ner Modell».

Aus den Sek­tio­nen: Nun hat auch die Bern­er SUB erst­mals einen expliz­it linken, marx­is­tis­chen Vor­stand. Im offiziellen Vor­stand­spro­gramm ste­ht: «Aus der the­o­retis­chen Ein­sicht in die Notwendigkeit der Errich­tung des Sozial­is­mus zur Befreiung des Men­schen muss sich nun prak­tis­ches Han­deln ergeben […].»
Die bürg­er­lich gebliebene Studieren­den­schaft St. Gallen tritt aus dem inzwis­chen klar linken VSS aus. Unmit­tel­bar­er Anlass ist eine Revi­sion der VSS-Statuten.
Das Ini­tia­tivkomi­tee zieht im Juni 1974 die erste Stipen­di­enini­tia­tive zurück. Der VSS-Delegierten­rat hat sich vorher knapp gegen einen Rück­zug aus­ge­sprochen, die meis­ten Studieren­den­schaften jedoch dafür. Es kommt somit zu kein­er Volksabstimmung.



Aus den Sek­tio­nen: Eskala­tio­nen über­all. Die Studieren­den­schaft in Basel wird nach einem Gericht­surteil aufgelöst. In Bern wird der SUB-Präsi­dent wegen ein­er ille­galen Demon­stra­tion von der Uni ver­wiesen. 1971 war bere­its der VSETH-Präsi­dent vom Studi­um aus­geschlossen worden. 
Der Bund führt Vernehm­las­sun­gen zu ein­er geplanten grossan­gelegten Revi­sio­nen der Bil­dungs­ge­set­zge­bung durch. Die Stel­lung­nah­men des VSS ori­en­tieren sich an fünf Zie­len: 1. Berück­sich­ti­gung der Wech­sel­wirkung der ver­schiede­nen Ele­mente des Bil­dungssys­tems, 2. Tief­greifende demokratis­che Struk­tur­refor­men, 3. Quan­ti­ta­tiv­er Aus­bau im Hochschul­bere­ich, 4. Abschaf­fung des Bil­dungs­föder­al­is­mus, 5. Beteili­gung der inner- wie ausseruni­ver­sitären Öffentlichkeit an Pla­nung, Entwick­lung und Ver­wal­tung der Hochschulen.
Anlässlich des Jahrestags der Befreiung Europas vom Faschis­mus organ­isieren Studieren­den­schaften in Europa einen Tag der Sol­i­dar­ität mit den chilenis­chen Studieren­den. Auch der VSS und seine Mit­glieder machen auf die mas­siv­en Repres­sio­nen aufmerk­sam, unter denen Studierende und Hochschulen im südamerikanis­chen Land seit dem Mil­itär­putsch von Augus­to Pinochet leiden.

Aus den Sek­tio­nen: Eine Aus­gabe der Freiburg­er Studieren­den­zeitschrift spec­trum zur «sex­uellen Repres­sion» empört bis hin­auf in die Kan­ton­sregierung. Die Exis­tenz der Freiburg­er Studieren­den­schaft (AGEF) ist in Gefahr, let­ztlich wer­den aber nur die Gelder für das spec­trum tem­porär gestrichen.

Der VSS organ­isiert gemein­sam mit den Vere­inigten Deutschen Stu­den­ten­schaften (VDS) während ein­er Woche in ver­schiede­nen Schweiz­er Städten Ver­anstal­tun­gen gegen die Berufsver­bote in der Bun­desre­pub­lik Deutsch­land (Ver­bot der Beschäf­ti­gung von «Linksradikalen» im Staats­di­enst). Er kri­tisiert dabei auch ähn­liche Bestre­bun­gen in der Schweiz.

Aus den Sek­tio­nen: Der Zürcher Regierungsrat löst die Studieren­den­schaft der Uni­ver­sität Zürich (SUZ) auf. Im Hin­ter­grund ste­ht ein Telegramm, in dem sie 1975 der nord­viet­name­sis­chen Studieren­den­schaft anlässlich der Ein­nahme von Saigon grat­uliert hat. Der VSS ver­liert somit seine tra­di­tionell stärk­ste Sek­tion. Der im fol­gen­den Jahr gegrün­dete Ver­band der Studieren­den an der Uni­ver­sität Zürich (VSU; mit frei­williger Mit­glied­schaft) bildet keinen voll­w­er­ti­gen Ersatz.
Nach einem Streik treten der VSS und seine Mit­glieder die SSR-Mehrheit an die Mitar­bei­t­en­den ab. Damit wird der SSR zum grössten selb­stver­wal­teten Betrieb der Schweiz. 1998 wird der SSR dann pri­vatisiert und die Aktien­mehrheit geht an STA Trav­el über. 
Der VSS und der Schweiz­erische Ver­band der Medi­zin­studieren­den kri­tisieren den Entwurf des Bun­des für eine Reform der ärztlichen Prü­fungs­bes­tim­mungen. Ihrer Ansicht nach berück­sichtigt die Reform die All­ge­mein­medi­zin zu wenig. Der Bund habe die Gele­gen­heit ver­passt, eine Antwort auf die Frage zu geben: «Welche Ärzt*inn*e*n brauchen wir?»
Der VSS organ­isiert ein umfassend angelegtes Sem­i­nar zur Stu­di­en­re­form. Kri­tisiert wird die kurzfristige Ori­en­tierung der aktuellen Hochschulpoli­tik, die Unterord­nung der Bil­dung unter wirtschaftliche Inter­essen sowie die extreme Spezial­isierung in der gegen­wär­ti­gen Wis­senschaft. Gefordert wird eine bre­it­ere demokratis­che Kon­trolle der Wis­senschaft, Verzicht auf Selek­tion im Studi­um sowie mehr selb­ständi­ges und pro­jek­to­ri­en­tiertes Arbeit­en in Grup­pen, z.B. durch Tutorate. 

Aus den Sek­tio­nen: Ein paar Jun­gof­fiziere ver­suchen unter dem Namen Wehrhafte Bern­er Stu­den­ten die SUB zu übernehmen. Sie scheit­ern spek­takulär: Bei ein­er Wahlbeteili­gung von über 40 % erre­icht das linksalter­na­tive Lager ein Erdrutschsieg – die Bun­desstadt wird endgültig zur Hochburg der stu­den­tis­chen Linken. 
Der VSS gehört dem Ini­tia­tivkomi­tee der Volksini­tia­tive «für eine gesicherte Berufs­bil­dung und Umschu­lung» an, die anson­sten haupt­säch­lich von der trotzk­istis­chen Sozial­is­tis­chen Arbeit­er­partei getra­gen wird. Die Ini­tia­tive ver­langt ein «Recht auf voll­w­er­tige Berufs­bil­dung». Staatliche Lehrw­erk­stät­ten sollen allen Jugendlichen, die keine Lehrstelle gefun­den haben, eine drei­jähre Beruf­saus­bil­dung anbi­eten. Im Abstim­mungskampf 1986 sieht sich der VSS dann allerd­ings bemerkenswert­er­weise «nicht mehr in der Lage, die Ini­tia­tive zu unter­stützen.» Die Ini­tia­tive wird am 28. Sep­tem­ber 1986 mit über 80% Nein-Stim­men abgelehnt. 
Die let­zte Aus­gabe von das konzept, einem gemein­samen Pro­jekt des VSS und der Zürcher Studieren­den­schaften, 1972 gegrün­det, erscheint. Aus dem Konzept entste­ht die erfol­gre­iche linke Wochen­zeitung WOZ, die aber nichts mehr mit dem VSS zu tun hat. 

Aus den Sek­tio­nen: Grün­dung der Fédéra­tion des asso­ci­a­tions d’é­tu­di­ant-e‑s (FAE); die Uni­ver­sität Lau­sanne hat wieder eine Studierendenschaft.
Der VSS tritt dem ein Jahr vorher gegrün­de­ten West Euro­pean Stu­dent Infor­ma­tion Bureau (WESIB) als Vollmit­glied bei. Aus dem WESIB hat sich die heutige Euro­pean Stu­dents Union (ESU) entwickelt. 

Seit anfangs Jahr übt Mar­tin Schwan­der das neugeschaf­fene Amt des VSS-Gen­er­alsekretärs aus. Die Wahl des Mit­glieds der Partei der Arbeit und ehe­ma­li­gen Mitar­beit­ers der sow­jetis­chen Nachricht­e­na­gen­tur Nowosti sorgt für heftige Kri­tik bürg­er­lich­er Studieren­der und antikom­mu­nis­tis­ch­er Kreise. In ver­schiede­nen Zeitung erscheint ein Inser­at, das u.a. behauptet, mit der Kreation des Gen­er­alsekre­tari­ats sei der VSS «nach dem Vor­bild kom­mu­nis­tis­ch­er Parteien umgestal­tet» worden. 

Aus den (Nicht-)Sektionen: Das Bun­des­gericht ver­bi­etet der St. Galler Studieren­den­schaft, dem Ver­band Schweiz­erisch­er Lib­eraler Stu­den­tenor­gan­i­sa­tio­nen (SLS) beizutreten. Der SLS und der mit ihm eng ver­bun­dene Dachver­band Schweiz­erisch­er Stu­den­tenor­gan­i­sa­tio­nen (DSO) sind Ver­suche von Stu­den­ten­verbindun­gen und bürg­er­lichen Studieren­dor­gan­i­sa­tio­nen, eine Konkur­renz zum «linken» VSS aufzubauen. Auch die Freiburg­er AGEF hat einen Beitritt in Erwä­gung gezo­gen – in ihrem Fall im Sinne ein­er «poli­tisch aus­geglich­enen» Dop­pelmit­glied­schaft in VSS und DSO.
Sieg an der Urne: In ein­er Volksab­stim­mung im März 1985 sprechen sich die Schweiz­er Stimm­berechtigten knapp gegen die Abschaf­fung der Bun­dessub­ven­tio­nen an die kan­tonalen Stipen­di­en aus. Der VSS hat das sich zusam­men mit anderen Jugend­ver­bän­den gegen die Abschaf­fung der Bun­dessub­ven­tio­nen einge­set­zt und bere­its angekündigt, im Falle ein­er Annahme dieses neuen Geset­zes das Ref­er­en­dum dage­gen zu ergreifen. 



Aus den Sek­tio­nen: Im Kan­ton Bern wird der SUB zeitweise ver­boten, den VSS-Mit­glieder­beitrag zu bezahlen, weil es dafür keine geset­zliche Grund­lage gäbe.
Der VSS pub­liziert einen Autostopp-Weg­weis­er. Teil­weise mit Hil­fe lokaler Polizeis­tellen ent­standen, weist die Broschüre auf geeignete Autostopp­möglichkeit­en in den Schweiz­er Hochschul­städten hin und enthält weit­ere nüt­zliche Infor­ma­tio­nen für Per­so­n­en, welche Autostopp betreiben wollen (z.B. Adressen von Jugendherbergen).
Anfang März 1987 reicht der VSS eine Peti­tion für die Weit­er­führung des ver­bil­ligten SBB-Streck­en­bil­lets für Studierende über 25 ein. Mit der Peti­tion sollen par­la­men­tarische Vorstösse von zwei Nation­al­räten unter­stützt werden. 
Der VSS präsen­tiert ein bewusst utopis­ches Konzept für ein emanzi­pa­torisches Bil­dungswe­sen, von den Kinderkrip­pen bis zur Erwach­se­nen­bil­dung. Es basiert auf dem Prinzip der Durch­läs­sigkeit und dem Verzicht auf Selektion. 
Nach dem Tia­nen­men-Mas­sak­er, der gewalt­samen Nieder­schla­gung der stu­den­tisch geprägten chi­ne­sis­chen Demokratiebe­we­gung, startet der VSS eine Peti­tion und organ­isiert einen «Trauer­marsch».
Der VSS organ­isiert im Novem­ber 1990 eine Aktionswoche für mehr bezahlbaren Wohn­raum für Studierende. Zum Abschluss der Aktionswoche wird eine Peti­tion, die weit­ere 4’400 Woh­nun­gen für Studierende fordert, mit über 10’000 Unter­schriften ein­gere­icht. Eben­falls wer­den 500 Ziegel­steine als Sym­bol für den Woh­nungs­man­gel Bun­desrat Cot­ti, dem Vorste­her des Eid­genöss­sichen Departe­ments des Inneren, zugeschickt. 
Nach­dem der VSS im Vor­jahr seinen Namen zu Ver­band der Schweiz­erischen Stu­dentIn­nen­schaften geän­dert hat, find­et vor dem Delegierten­rat neu eine Frauenses­sion der weib­lichen* Delegierten statt. Sie soll die Kat­e­gorie Geschlecht auch beim VSS sicht­bar machen. Es geht darum, Erfahrun­gen zu spez­i­fis­chen The­men auszu­tauschen, sich gegen­seit­ig Mut zu machen oder auch Aktio­nen zu pla­nen. Seit län­ger­er Zeit existiert daneben schon eine Arbeits­gruppe Frauen.
Ein neues ETH-Gesetz tritt in Kraft. Die Mitbes­tim­mung der Studieren­den nimmt deut­lich ab. Für das Ref­er­en­dum, welch­es der VSS, der VSETH und der Schweiz­erische Stu­den­ten­vere­in (Schw­StV), ein Dachver­band von Stu­den­ten­verbindun­gen, gemein­sam lanciert hat­ten, sind nicht genü­gend Unter­schriften zusam­men gekom­men – anders als 1968/69.

Aus den Sek­tio­nen: In der Freiburg­er Studieren­den­schaft gibt es seit Mitte der 1980er-Jahre mas­sive Kon­flik­te zwis­chen Linken und Bürg­er­lichen. Nun wer­den die Studieren­den­ratswahlen aufge­hoben, weil es zu divers­er Unregelmäs­sigkeit­en (seit­ens ver­schieden­er Grup­pierun­gen) gekom­men ist – die AGEF ste­ht monate­lang ohne Studieren­den­par­la­ment da. Schliesslich beschliesst eine AGEF-Gen­er­alver­samm­lung am 25. Novem­ber 1992, ihre Studieren­den­schaft völ­lig neu zu organ­isieren, und zwar auf Basis der einzel­nen Fachschaften.
Die 1991 lancierte zweite Stipen­di­enini­tia­tive des VSS scheit­ert man­gels genü­gen­der Unterschriften.

Der VSS kämpft gegen ver­schiedene neolib­erale Refor­men. Am 12. Feb­ru­ar organ­isiert er, unter­stützt von weit­eren Jugend­ver­bän­den und Gew­erkschaften, eine Demon­stra­tion unter dem Mot­to «Bil­dung und Arbeit für alle». Aus der Demon­stra­tion entste­ht eine Plat­tform, die sich u.a. gegen die Revi­sion des Arbeit­slosen­ver­sicherungs­ge­set­zes engagiert. Am 30. Novem­ber 1994 fol­gt ein «nationaler Bil­dungstag», der sich v.a. gegen den Numerus Clausus richtet. Im Dezem­ber tritt der VSS schliesslich aus Protest gegen die Ein­führung des Numerus Clausus aus der Schweiz­erischen Hochschulkon­ferenz (SHK) aus.

Die Arbeits­gruppe Sol­i­dar­ität des VSS organ­isiert eine Alge­rien-Kam­pagne. Es gibt eine Wan­der­ausstel­lung, Ver­anstal­tun­gen der einzel­nen Sek­tio­nen und die Broschüre Alge­rien: Die Suche nach dem ver­lore­nen Dia­log. Mit Hil­fe von Algerier*innen, die vor bei­den Bürg­erkriegsparteien geflüchtet sind, soll ein adäquateres Bild im Ver­gle­ich zu den «erschreck­end ein­seit­i­gen Infor­ma­tio­nen in den reg­ulären Medi­en» gezeigt werden.

Der VSS befasst sich mit dem The­ma Studieren mit Behin­derung: ein­er­seits mit der Schrift Behin­derte Studierende in der Schweiz, ander­er­seits mit ein­er Ausstel­lung an ver­schiede­nen Uni­ver­sitäten, die von ein­er Peti­tion begleit­et wird, welche die Ein­rich­tung ein­er Beratungsstelle für behin­derte Studierende an allen Uni­ver­sitäten und ETH fordert.



Aus den Sek­tio­nen: Grün­dung der stu­den­tis­chen Kör­per­schaft der Uni­ver­sität Basel (sku­ba). Die Uni­ver­sität Basel hat wieder eine öffentlich-rechtlich organ­isierte Studieren­den­schaft, welche auch dem VSS angehört.
Der VSS organ­isiert zusam­men mit dem europäis­chen Dachver­band der Studieren­den ein Kol­lo­qui­um zu Frauen­stu­di­en in Europa. Zwei Jahre später, 1999, gibt der VSS darüber das Hand­buch Neugierig auf Gen­der Stud­ies heraus. 



Aus den Sek­tio­nen: An der Uni­ver­sität Lau­sanne streiken die Studieren­den gegen Sparmassnahmen. 
Zusam­men mit seinen Sek­tio­nen und eini­gen anderen Studieren­de­nor­gan­i­sa­tio­nen führt der VSS im Jan­u­ar 1998 eine «Aktionswoche gegen die Ver­schlechterung der Stu­di­enbe­din­gun­gen» durch. Zum Abschluss der Woche stellt der VSS seine Res­o­lu­tion zum The­ma vor. Darin lehnt der VSS die Erhöhung von Stu­di­enge­bühren, eine Stu­dien­zeitbeschränkung sowie den Numerus Clausus ab. Ausser­dem kri­tisiert er Vorhaben des Bunds, mit dem neuen Uni­ver­sitäts­förderungs­ge­setz (von 2000 bis Ende 2014 in Kraft) for­t­an mehr Pro­jek­t­fi­nanzierung anstelle von Direk­tzahlun­gen zu tätigen.

Aus den Sek­tio­nen: Der VSETH tritt nach fast 80 Jahren Mit­glied­schaft aus dem VSS aus. Der knappe Entscheid des VSETH-Mit­glieder­rat fällt um 00.30 Uhr in «stark aufge­heizter und offen­bar auch alko­holisiert­er Stim­mung». Begrün­det wird der Aus­tritt mit ide­ol­o­gis­chen Differenzen.
Am 19. Juni 1999 unterze­ich­nen Vertreter*innen von 29 europäis­chen Län­dern, darunter der Schweiz­er Staatssekretär Charles Kleiber, in der Aula Magna der Uni­ver­sität Bologna eine gemein­same Erk­lärung. Um «einen gemein­samen europäis­chen Hochschul­raum» zu schaf­fen, soll u.a. das zweistu­figes Stu­di­en­sys­tem mit Bach­e­lor und Mas­ter sowie ein Leis­tungspunk­tesys­tem (nach dem ECTS-Mod­ell) einge­führt wer­den. Der VSS stellt sich in der Folge gegen die «Bologna-Reform». Die Idee der inter­na­tionalen Koop­er­a­tion und Koor­di­na­tion erachtet er hinge­gen auch ausser­halb dieser als sinnvoll. 
Der VSS nimmt Stel­lung zu «neuen Infor­ma­tions- und Kom­mu­nika­tion­stech­nolo­gien (NIKT)». Das Zauber­wort laute «Zusatz statt Ersatz». Es dürfe nicht dazu kom­men, dass die NIKT als Oblig­a­to­rien einge­führt wer­den. Erst recht lehnt der VSS rein virtuelle Stu­di­engänge oder Uni­ver­sitäten ab. Hinge­gen böten die NIKT Chan­cen für Studierende mit Betreu­ungspflicht­en, in Arbeitsver­hält­nis­sen und mit Behin­derun­gen. Die Hochschulen soll­ten die wesentlichen Lehrver­anstal­tun­gen deshalb zusät­zlich virtuell konzipieren.
Der VSS organ­isiert eine Peti­tion für eine möglichst baldige Auf­nahme der Schweiz ins Eras­mus-Pro­gramm der europäis­chen Union. Dadurch strebt der VSS eine vere­in­fachte und verbesserte Mobil­ität der Studieren­den in Europa an. Die Peti­tion wird im Juni 2001 Bun­desrat Deiss mit über 4500 Unter­schriften übergeben. 
Der VSS block­iert die Sitzung der Schweiz­erischen Uni­ver­sität­skon­ferenz (SUK) vom 4. April 2002 zu den Richtlin­ien zu Bologna und sichert so, dass der Mas­ter Rege­lab­schluss wird.

Aus den Nicht-Sek­tio­nen: Die Studieren­den­schaften der Uni­ver­sität St. Gallen sowie der bei­den ETH grün­den den Ver­band der Schweiz­erischen Hochschul­studieren­den­schaften (VSH) als «weniger linke» Konkur­ren­zor­gan­i­sa­tion zum VSS.
Zwis­chen Novem­ber 2002 und März 2003 führt der VSS an ver­schiede­nen Hochschul­stan­dorten eine Infor­ma­tion­sausstel­lung zum All­ge­meinen Abkom­men über den Han­del mit Dien­stleis­tun­gen (Gen­er­al Agree­ment on Trade in Ser­vices, GATS) durch. GATS regelt den inter­na­tionalen Han­del mit Dien­stleis­tun­gen und strebt in diesem Bere­ich mehr Lib­er­al­isierung an, woge­gen sich der VSS posi­tion­iert. Mit der Wan­der­ausstel­lung bezweckt der VSS, den Studieren­den die Auswirkun­gen der GATS im Bil­dungs­bere­ich zu präsen­tieren und die ablehnende Posi­tion des VSS zu begründen.


Der VSS emp­fiehlt ein Nein zum neuen Finan­zaus­gle­ich zwis­chen Bund und Kan­to­nen (NFA). Die Argu­mente dage­gen sind, dass die Bun­des­beiträge an die kan­tonalen Stipen­di­en nicht mehr vom tat­säch­lichen Betrag abhän­gen, son­dern pauschal aus­gerichtet wer­den. Zudem sinken die Bun­des­beiträge auch betragsmäs­sig. Der NFA wird in der Volksab­stim­mung im Novem­ber 2004 den­noch angenommen.
Der Ver­band der Studieren­den der Bern­er Fach­hochschulen (VSBFH) tritt als zweit­er FH-Ver­band dem VSS bei. Bere­its 2002 war der Studieren­den­ver­band der Zürcher Fach­hochschule (VSZFH) aufgenom­men worden.
Im Jan­u­ar 2006 wird der Bericht über die Soziale Lage der Studieren­den in der Schweiz des Bun­de­samts für Sta­tis­tik (BfS) vorgestellt. Der VSS hat während Jahren für eine neue Sozialer­he­bung über Studierende lob­byiert und dann auch aktiv mit­gewirkt. Die Zusam­me­nar­beit zwis­chen dem VSS und dem BfS beste­ht seit vie­len Jahren. Bere­its in den 50er-Jahren kon­nte der VSS die Erhe­bun­gen des BfS mit einem Frage­bo­gen ergänzen, der sich an Werk­studierende und Stipen­di­en­beziehende richtete.
Vertreter*innen des VSS stören die Rede des öster­re­ichis­chen Bun­deskan­zlers Alfred Gusen­bauer im Feb­ru­ar 2007 an der ETH Zürich. Grund: Gusen­bauer hat ent­ge­gen sein­er Ver­sprechen die Stu­di­enge­bühren in Öster­re­ich nicht abgeschafft.
An der Herb­st-Delegierten­ver­samm­lung im Okto­ber treten die AGE­Poly und der VSETH dem VSS wieder bei. Der Ver­band der Schweiz­erischen Hochschul­studieren­den­schaften (VSH) löst sich darauf per 10. Novem­ber auf, der VSS ist somit erneut einzige schweizweite Studierendenvertretung. 
In mehreren Uni­ver­sitäten der Deutschschweiz beset­zen Studierende Hörsäle, um gegen die Ökonomisierung des Studi­ums und die Fol­gen der Bologna-Reform zu protestieren. Die Aktio­nen wer­den allerd­ings grössten­teils unab­hängig von den offiziellen Studieren­den­schaften organisiert.
Am 20. Juli 2010 lanciert der VSS nach 1970 und 1991 seine dritte eid­genös­sis­che Volksini­tia­tive zu Stipen­di­en. Das Ziel dieser Stipen­di­enini­tia­tive ist die Har­mon­isierung der 26 kan­tonalen Stipen­di­en­sys­teme, um die grossen kan­tonalen Unter­schiede bei der Stipen­di­en­ver­gabe zu begleichen. 
Der Zürcher Kan­ton­srat stimmt der Wiedere­in­führung ein­er ver­fassten Studieren­den­schaft zu; im darauf­fol­gen­den Jahr wird der VSUZH gegrün­det. Nach 35 Jahren gibt es somit auch in Zürich wieder eine öffentlich-rechtliche Kör­per­schaft. Der VSS hat den Grün­dung­sprozess von Anfang an aktiv unterstützt. 
Der VSS kann am 20. Jan­u­ar 2012 die Stipen­di­enini­tia­tive mit über 117’000 Unter­schriften einreichen. 

Zwis­chen 2013 und 2016 führt der VSS das Pro­jekt Struk­tureller Auf- und Aus­bau stu­den­tis­ch­er Par­tizipa­tion an den Schweiz­er Fach­hochschulen durch. Das Pro­jek­te hat zum Ziel, die stu­den­tis­che Par­tizipa­tion an den sieben öffentlichen Fach­hochschulen zu fördern. Im Rah­men des Pro­jek­ts wird u.a. über Mitwirkungs­stan­dards an Fach­hochschulen disku­tiert, die schlussendlich im Som­mer 2015 in ein­er erfol­gre­ichen Broschüre veröf­fentlicht werden.

Nach­dem am 9. Feb­ru­ar 2014 das Schweiz­er Stim­mvolk die Massenein­wan­derungsini­tia­tive angenom­men hat, wird die Schweiz von der Europäis­chen Union aus dem europäis­chen Mobil­ität­spro­gramm Eras­mus+ und aus dem europäis­chen Forschung­spro­gramm Hori­zon 2020 aus­geschlossen. In Protest darauf beerdi­gen die Studieren­den am 20. Feb­ru­ar 2014 auf dem Bun­de­splatz Eras­mus und Hori­zon 2020 symbolisch. 

Am 14. Juni 2015 kommt es zur Abstim­mung über die Stipen­di­enini­tia­tive. Stim­mvolk und Stände lehnen sie ab, wom­it der indi­rek­te Gegen­vorschlag des Par­la­ments in Kraft tritt. Der indi­rek­te Gegen­vorschlag fördert die Har­mon­isierung der kan­tonalen Stipen­di­en­we­sen insofern, als dass nur noch Kan­tone, die gewisse Stan­dards des interkan­tonalen Stipen­di­enkonko­r­dat umset­zen, Bun­des­gelder für Stipen­di­en erhalten. 



Aus den Sek­tio­nen: Mitte der 2010er-Jahre, beson­ders nach der Ablehnung der Stipen­di­enini­tia­tive, disku­tieren ver­schiedene Studieren­de­nor­gan­i­sa­tio­nen über einen VSS-Aus­tritt. Die Bestre­bun­gen gehen meist von bürg­er­lich ori­en­tierten oder unpoli­tis­chen Studieren­den­vertre­tenden aus. Die Studieren­den der Uni­ver­sitäten von Basel (sku­ba) und Lau­sanne (FAE) sprechen sich in Ref­er­en­dumsab­stim­mung für einen Verbleib im VSS aus. Die AGE­Poly und die Studieren­de­nor­gan­i­sa­tion der Uni­ver­sität Luzern (SOL) ver­lassen den Ver­band dage­gen ohne Urab­stim­mung, wobei die SOL bere­its 2019 wieder zum VSS zurück­kehrt. Speziell ist die Sit­u­a­tion in der AGEF: Der VSS-Aus­tritt wird dort von der AGEF-inter­nen Rekurskom­mis­sion ange­ord­net (auf­grund ein­er juris­tisch unhalt­baren Inter­pre­ta­tion früher­er Studierendenratsbeschlüsse).
Zusam­men mit dem Schweiz­er Ver­band Stu­den­tis­ch­er Organ­i­sa­tion für Nach­haltigkeit (VSN) veröf­fentlicht der VSS am 7. März die Forderun­gen für mehr Nach­haltigkeit an den Hochschulen. Die Forderun­gen reichen dabei von der Nach­haltigkeit in der Lehre und in der Forschung über die Förderung stu­den­tis­ch­er Pro­jek­te zur Nach­haltigkeit bis hin zur Betrieb­s­führung der Hochschulen. Let­zteres bet­rifft u.a. die Investi­tio­nen und die Part­ner­schaften der Hochschulen – ein The­ma, bei dem sich der VSS zusam­men mit dem VSN und fos­sil-free für Gel­dan­la­gen in ökol­o­gis­chen und ethis­chen Pro­jek­ten engagierte. 

Zu Beginn des Jahres wurde die Schweiz wieder voll­ständig an das europäis­che Forschung­spro­gramm Hori­zon 2020 assozi­iert. Um sich auch für die Assozi­ierung ans Mobil­ität­spro­gramm Eras­mus+ einzuset­zen, führt der VSS am 11. April 2017 einen Aktion­stag durch. Ver­schiedene Sek­tio­nen organ­isieren an ihren Hochschulen Aktio­nen, um die Studieren­den und die anderen Hochschu­lange­höri­gen über die Sit­u­a­tion von Eras­mus+ und dessen Vorteile zu informieren. Gle­ichzeit­ig wird mit anderen Jugend­ver­bän­den eine Peti­tion für die Assozi­ierung an Eras­mus+ lanciert. 2020 wird eine weit­ere Peti­tion mit dem gle­ichen Ziel folgen.

Das VSS-Pro­jekt Per­spek­tiv­en – Studi­um, das sich seit Ende 2015 für den Hochschulzu­gang von geflüchteten Studieren­den ein­set­zt, lanciert im Feb­ru­ar 2018 die Infor­ma­tion­sweb­seite perspektiven-studium.ch. Die Seite richtet sich an Geflüchtete, die in der Schweiz ihr Studi­um aufnehmen oder fort­führen möcht­en, eben­so wie an Per­so­n­en, die Geflüchtete auf ihrem Weg an die Hochschulen unter­stützen. Sie informiert über die ver­schiede­nen Hochschulen, die Zulas­sung und die lokalen Mentoring-Projekte. 
An der Früh­lings-Delegierten­ver­samm­lung tritt der Ver­band der Studieren­de­nor­gan­i­sa­tio­nen der Päd­a­gogis­chen Hochschulen der Schweiz (VSPHS) per 1. Juli 2019 dem VSS bei. Damit sind alle drei Hochschul­typen im VSS vertreten. 
Der VSS feiert sein 100-jähriges Jubiläum. Die meis­ten geplanten Ver­anstal­tun­gen müssen jedoch wegen der Covid-19-Pan­demie abge­sagt werden.
Die Chronik wurde im Rah­men des 100-jähri­gen Jubiläums von Julian Mar­bach und Gabriela Lüthi ver­fasst. Die ver­wen­de­ten Quellen sind in fol­gen­dem PDF aufgeführt.

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